Ginger kam zu uns in die Praxis, weil er plötzlich mehrmals erbrach und nicht mehr fressen wollte.
Beim Abtasten des Bauches war der Darm sehr unterschiedlich fest gefüllt. Ginger bekam Medikamente und zum Fressen einen leichtverdaulichen Brei, den er sehr gerne zu sich nahm. Unser Patient erbrach nicht mehr, war wieder munter und auch die speziellen Röntgenbilder zeigten, dass die Nahrung ohne Probleme durch den ganzen Darm befördert wurde. Also durfte Ginger nach Hause. Nach einigen Tagen zeigte Ginger aber wieder die gleichen Symptome wie Erbrechen und Appetitlosigkeit. «Irgendetwas klemmt im Darm». Deshalb haben wir bei Ginger eine Bauchspiegelung durchführt. So sahen wir, dass bei einem Teil des Dünndarmes die Darmwand sehr verdickt war. Das führte dazu, dass bei dieser Stelle der Durchgang des Darmes enger wurde. Das normale Futter konnte nicht mehr vollständig an dieser Engstelle vorbei. Das heisst, den Brei den Ginger bei uns gefressen hat ging durch, das normale, feste Futter blieb vor der Verengung hängen. Dieser Stopp der Verdauung bereitete Ginger Bauchschmerzen und führte zum Erbrechen. Wir operierten Ginger. Das veränderte Darmstück entfernten wir und nähten den Dam wieder neu zusammen. Ginger blieb noch einige Tage bei uns stationär, um sich von der Operation zu erholen. Es ist alles gut verlaufen und Gingers Besitzer freuten sich sehr, als sie ihn wieder nach Hause nehmen durften. Mit 10 cm weniger Darm lässt es sich aber dennoch gut Mäuse fangen.